Eine Zukunft ohne neue Tiefgaragen – Was brauchen die Grazer Universitäten um voll auf klimagerechte Mobilität zu setzen?

Öffentliche Diskussion am Freitag, 20.1. um 16:00 Uhr.

Ort: HS 15.04 (Universitätsstraße 15 Bauteil E)

Diskussionen und Analysen in den letzten Wochen haben gezeigt, dass die Tiefgarage für das Center of Physics, die unmittelbar unter dem Universitätsplatz gebaut werden soll, kein sinnvolles Projekt ist und nicht gebraucht wird.

Um diesen Richtungswandel in der Mobilitätsplanung der Universität zu diskutieren gibt es diese Freitag, 20.1. zum Thema „klimagerechtes Mobilitätskonzept der Universitäten“ eine öffentliche Diskussion. Bei dieser Diskussion soll es nicht mehr um die grundsätzliche Sinnhaftigkeit der Uni Tiefgarage gehen, sondern der Fokus soll auf die allgemeine Zukunft und notwendige Infrastruktur für klimagerechte Mobilität der Grazer Universitäten gelegt werden.

Inhalt der Diskussion:

Warum ist der Bau einer Tiefgarage in dieser Situation und im Jahr 2023 nicht mehr angebracht? Was können die Universitäten tun um nachhaltiges Mobilitätsverhalten ihrer Angestellten, Lehrenden und Studierenden zu fördern? Was kann die Stadt Graz und das Land Steiermark tun um die Universitäten noch besser anzubinden (Haltestellen für Regionalbusse, neue Radwege, Verkehrsberuhigung auf den Straßen rund um die Universitäten, bessere Anbindung mit Bus und Bim)? Was wird es 2025, 2030 und 2040 brauchen um die Standorte der Grazer Universitäten zu sichern?

Teilnehmer:innen:

• Rektor Peter Riedler – Uni Graz
• Sarah Rossmann – Vorsitzenden der ÖH
• Vizebürgermeisterin Judith Schwentner
• Vertreter:in von MoVe iT oder Erde Brennt Graz

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MoVe iT, Scientist for Future und Erde Brennt Graz befürwortet eine Absage der gesamten Uni Tiefgarage.

Wegen starker verkehrs- und klimapolitischer Bedenken von Wissenschaftler:innen, Expert:innen und Studierenden, die auch von MoVe iT intensiv unterstützt wurden, wird die Universität die geplante Tiefgarage, mit dem Wissenstand 2023, neu evaluieren und gemeinsam mit der Stadt Graz an einem zukunftsfähigen Verkehrskonzept für den Standort arbeiten. Das wird von MoVe iT begrüßt und wir erwarten auch, dass die Tiefgarage letztendlich nur abgesagt werden kann. Hier sind die wichtigsten Argumente nochmal aufgezählt:

• Der Bau der Tiefgarage und Nutzung als Recyclinggrube ausgerechnet unter dem Universitätsplatz unmittelbar vor dem Hauptgebäude würde diesen Platz für viele Jahre zerstören. Auch nach einer Wiederherstellung gäbe es störende Ein- und Ausfahrts- sowie Zugangsbauwerke und eine weitgehende Versiegelung
• Der Bau selber sowie die Schaffung von neuen Abstellplätzen fixiert die Orientierung auf immer mehr KFZ-Verkehr und widerspricht damit den verkehrspolitischen Zielen der Stadt Graz und den Klimaschutzzielsetzungen von sowohl Universität als Stadt.
• Analysen ergaben, das die derzeitigen, ca. 600 Auto-Abstellplätze der Universität bei weitem nicht ausgelastet sind und man mit dem Bestand den künftigen Bedarf gut abdecken wird können.
• Anstatt mehrere Millionen in den Bau von lediglich 100 Auto-Abstellplätzen für 2030 zu investieren, sollte das Geld viel sinnvoller und effizienter in nachhaltige Mobilität (Radwege, Radabstellplätze, Verkehrsberuhigung für den Unicampus, Öffi-Verbesserungen) investiert werden. Davon profitieren Anrainer:innen, alle 30.000 Studierenden und 4600 Mitarbeiter:innen der Universität, und das teilweise bereits dieses Jahr.

„Dass die vielfältigen Einwände gegen die geplante Tiefgarage vor dem Hauptgebäude der Universität sehr ernst genommen wurden und das Projekt neu evaluiert wird, ist ein wichtiger Schritt in Richtung klimagerechte Zukunft und unterstützt die Erreichung der Klimaziele der Stadt Graz und der Universitäten. Eine Förderung der nachhaltigen Mobilität für alle (Fuß, Rad, und Öffentlicher Verkehr) statt des Festhaltens an einem auf vielen Ebenen fragwürdigen Garagenprojekts für wenige, wäre ein starkes Zeichen für wirklich nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln.“ – Tristan Schachner (Verkehrsinitiative MoVe iT)

Foto: Google Earth / Scientist for Future 2023