Es gibt kleinere und größere Städte mit weniger Autoverkehr:
Modal Split im Vergleich. Quelle: Eigene Darstellung.
Welches Verkehrsmittel die Menschen verwenden, hängt ab von:
1. Fahrzeit
Mit welchem Verkehrsmittel bin ich am schnellsten?
2. Komfort
Welches Verkehrsmittel ist am bequemsten?
3. Flexibilität
Mit welchem Verkehrsmittel kann ich fahren, wann und wohin ich will?
4. Kosten
Wie viel kostet mich welches Verkehrsmittel?
Entscheidend ist daher die Verkehrsinfrastruktur:
Infrastruktur für Fußgänger*innen
direkte, sichere und ausreichend breite Gehwege
große, optisch einladende Fußgänger*innen-Zonen
Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität (Sitzbänke, Schatten etc.)
Infrastruktur für Radfahrer*innen
durchgehende, breite, baulich getrennte Radwege
Radschnellwege für weitere Strecken (ohne Mischverkehr)
genug Radabstellplätze an Stellen mit hohem Bedarf (z.B. von Eingängen)
Infrastruktur für ÖV-Nutzer*innen
dichtes ÖV-Netz mit hochwertigen Umsteigeknoten
hohe Taktung (Hauptachsen mind. alle 5 Minuten, Nebenachsen mind. alle 15 Minuten)
schienengebunden auf allen Hauptachsen (Straßenbahn, in größeren Städten U-Bahn)
ein schnelles Netz für weitere Strecken (S-Bahn und S-Bus)
entflochen vom Kfz-Verkehr, mit Vorrang an Kreuzungen
Infrastruktur für Autos
dichtes, durchgängiges Straßennetz mit Haupt- und Nebenstraßen
Bevorrangung durch Ampeln oder fehlende Querungsmöglichkeiten für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen
Parkplätze in jeder Straße + eigene Parkgaragen (z.B. bei Wohnhäusern oder Einkaufszentren)
Der Modal Split zeigt:
Graz hat eine gute Infrastruktur für Autos.
Daher wird fast jeder zweite Weg mit dem Auto zurückgelegt. Im Pendelverkehr sind es sogar über 80%.
Die Infrastruktur für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und ÖV-Nutzer*innen ist vergleichsweise (!) schlecht.
Das Auto ist in vielen Fällen attraktiver, weil es durch die derzeitige Infrastruktur einfach schneller, komfortabler und flexibler ist.
Mittlere Geschwindigkeit verschiedener Verkehrsmittel in Graz. Quelle: Stadt Graz (2019).
Das muss nicht so sein.
Auch Graz kann seine Infrastruktur verändern.
Dadurch ändern sich dann Fahrzeiten, Komfort und Flexibilität der einzelnen Verkehrsmittel.
29% Fußgänger*innen und 34% Radfahrer*innen wie in Freiburg wären auch in Graz machbar.
Auch der ÖV-Anteil ließe sich deutlich erhöhen …